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Chefarzt AltöttingDr. med. Peer Hantschmann

Standort Altötting

Gynäkologische Onkologie

Neben der Geburtshilfe, der Behandlung von Senkungserkrankungen und unwillkürlichem Urinverlust sowie der sogenannten minimal-invasiven Chirurgie stellt die Behandlung bösartiger Erkrankungen einen weiteren besonderen Schwerpunkt der Abteilung dar. Dabei ist eine bösartige Erkrankung an den weiblichen Genitalorganen und der Brust für die Patientin eine besondere Belastung. 

Zu den Ängsten vor dem möglichen Scheitern einer definitiven Heilung der Erkrankung stehen außerordentliche Verlustgefühle bei Eingriffen an der Brust und den Genitalorganen sowie Sorgen um die weibliche Integrität im Vordergrund. Entsprechend ist neben der medizinisch kompetenten onkologischen Behandlung die Betreuung und Begleitung der Patientin in ihrem Schicksal für uns ein besonders wichtiges Anliegen. 

Untenstehend erhalten Sie Informationen zu den besonders häufigen Krebserkrankungen der Frau zusammengestellt.

Häufige Krebserkrankungen der Frau

Vorsorge
Die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt hat gerade beim Gebärmutterhalskrebs zu einer deutlichen Senkung der Erkrankungshäufigkeit geführt, da vermehrt die Vorstufen erkannt und entsprechend frühzeitig behandelt werden können. Ursächlich dafür ist eine primäre Entstehung des Gebärmutterhalskrebses durch Viren, sogenannte humane Papillomviren (HPV), die heute im Rahmen der gynäkologischen Vorsorge durch einen speziellen Abstrich nachgewiesen werden können. Diese können in einem jahredauernden Prozess über die Entwicklung von Vorstufen schließlich die Ausbildung eines Gebärmutterhalskrebses bewirken.

Der von der Muttermundsregion entnommene Vorsorgeabstrich kann bereits Vorstufen entdecken, die dann wiederum einer spezifischen Behandlung zugeführt werden müssen. Dazu zählt insbesondere die Entfernung des auffälligen Areals durch eine Schlinge, die über elektrischen Strom das entscheidende Areal nebenwirkungsarm entfernt. 
In den letzten Monaten ist zudem eine mögliche weitere Vorbeugung insbesondere für Mädchen und junge Frauen in der Diskussion. Dabei handelt es sich um eine Schutzimpfung gegen die krankheitsauslösenden humanen Papillomviren. 

Beschwerdebild
Schmerzen treten häufig erst relativ spät in der Krankheitsentwicklung auf. Typische frühe Symptome sind Blutungen aus der Gebärmutter außerhalb des normalen Zyklus und insbesondere Blutungen beim Geschlechtsverkehr (sogenannte Kontaktblutungen). Diese Beschwerden sollten trotz regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen immer von Ihrem Gynäkologen bezüglich einer möglichen ernsthaften Ursache abgeklärt werden. 

Behandlung
Grundsätzlich stehen für die Behandlung des Gebärmutterhalskrebses mit der Operation und der Strahlentherapie zwei verschiedene Verfahren zur Auswahl. Dabei sind die Behandlungserfolge der Operation und der Strahlenbehandlung vergleichbar. Grundsätzlich werden kleinere Geschwülste eher operativ behandelt, während bei fortgeschritteneren Tumorerkrankungen die Bestrahlung unter Umständen kombiniert mit einer Chemotherapie vorzuziehen ist.

Operative Behandlung
Bei der operativen Behandlung des Gebärmutterhalskrebses ist in der Regel eine Entfernung der Gebärmutter zusammen mit den Gebärmutterhaltebändern und einem kleinen oberen Scheidenanteil erforderlich. Des Weiteren müssen die Lymphknoten im kleinen Becken entfernt werden. Die Eierstöcke können in der Regel erhalten werden, so dass die Hormonproduktion weiterhin gewährleistet ist. Die Operation alleine führt in vielen Fällen beim Gebärmutterhalskrebs bereits zu einer Heilung, ohne dass eine weitere Behandlung erforderlich ist.

Informationsbroschüre Gynäkologisches Krebszentrum Inn-Salzach

Der Gebärmutterkörperkrebs ist in Westeuropa eine relativ häufige Krebserkrankung. Das typische Beschwerdebild ist eine Blutung, die meist nach den Wechseljahren nach einem blutungsfreien Zeitraum wieder auftritt. Diese Blutung stellt immer einen Grund dar, sich zur weiteren Abklärung bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt vorzustellen. Selten können Gebärmutterkörperkrebse auch primär durch einen Ultraschallbefund diagnostiziert werden. 

Behandlung

Grundsätzlich ist die Behandlung des Gebärmutterkörperkrebses zunächst die Operation. Bei der Operation wird in der Regel die Gebärmutter mit den Eierstöcken entfernt. Dieses kann von einem Bauchschnitt aus erfolgen, ist aber in vielen Situationen auch über eine Bauchspiegelung möglich. In Abhängigkeit von der Ausdehnung und der Ausprägung der Geschwulst kann auch eine Lymphknotenentfernung im kleinen Becken und entlang der großen Bauchgefäße notwendig werden. Auch diese Operation lässt sich sowohl über einen Bauchschnitt als auch über eine Bauchspiegelung durchführen. Vor der Operation besprechen wir die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren mit den Patientinnen und vereinbaren die in dieser Situation geeignete Operationstechnik. 

Beim Gebärmutterkörperkrebs ist allein durch die Operation in den meisten Fällen eine Heilung zu erreichen. Manchmal ist allerdings eine Bestrahlung insbesondere von der Scheide aus zusätzlich notwendig. Diese Bestrahlung von der Scheide aus ist sehr nebenwirkungsarm, da sie nur lokal wirkt und kaum andere Organe in Mitleidenschaft zieht. Gelegentlich empfehlen wir zur Absicherung des Behandlungserfolgs auch eine medikamentöse Anschlussbehandlung. 

Informationsbroschüre Gynäkologisches Krebszentrum Inn-Salzach

Eierstockskrebse können in praktisch jedem Lebensalter auftreten. Das spezielle Problem bei Eierstockskrebsen besteht darin, dass in frühen Stadien meist keine Beschwerden vorhanden sind und eine Frühdiagnose durch Vorsorgeuntersuchungen kaum möglich ist. Entsprechend befinden sich viele Patientinnen, bei denen ein Eierstockkrebs vorliegt, in einem fortgeschritteneren Krankheitsstadium. Dabei hat sich in den letzten Jahren in operativen Spezialzentren herausgestellt, dass auch bei fortgeschrittenen Tumorstadien eines Eierstockskrebses hervorragende Behandlungserfolge zu erzielen sind.

Behandlung

Die Behandlung des Eierstockkrebses auch in fortgeschrittenen Stadien ist primär meist die Operation. Der Eierstockkrebs breitet sich im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten nur relativ selten über den Blutweg aus, sondern betrifft häufig ausschließlich die Bauchhöhle. Selbst bei einer ausgedehnten Ausbreitung in der Bauchhöhle ist durch eine große Operation der Tumor in vielen Fällen komplett aus der Bauchhöhle entfernbar. Dabei handelt es sich aber um sehr große Eingriffe, bei denen neben den weiblichen Genitalorganen große Teile des Bauchfells und unter Umständen auch andere Organe entfernt werden müssen. 

Nach der operativen primären Behandlung ist sehr häufig noch eine medikamentöse Therapie zur Absicherung des Operationsergebnisses erforderlich. Mit der Kombination der Operation mit einer Chemotherapie und eventuell auch einer Immuntherapie können auch sehr weit fortgeschrittene Geschwulsterkrankungen beim Eierstockskrebs geheilt oder zumindest für mehrere Jahre kontrolliert werden. Damit ist der Fortschritt bei dieser Tumorerkrankung in den letzten Jahren durch die Durchführung der großen Operationen sehr groß und die Aussicht auf Heilung deutlich gebessert. 

Informationsbroschüre Gynäkologisches Krebszentrum Inn-Salzach

Brustkrebs ist hauptsächlich in den westlichen Industrieländern eine weit verbreitete Erkrankung; jede 8. bis 10. Frau wird in Deutschland im Laufe ihres Lebens daran erkranken.

Da es keine wirksame Vorbeugung gibt, sind Früherkennungsuntersuchungen, d.h. regelmäßige Selbstuntersuchungen, ärztliche Untersuchungen, Mammographien, Mammaultraschall sowie eine umfassende, als wirksam erwiesene Therapie entsprechend der Leitlinien der einzige Weg, um der Erkrankung erfolgreich zu begegnen.

Rechzeitig erkannt und richtig behandelt ist Brustkrebs heilbar. Aber auch fortgeschrittene Stadien können wirkungsvoll angegangen und zum Stillstand gebracht werden. Die Entfernung der Brust war lange Zeit das Standardverfahren. Mit dem besseren Verständnis um die Systemerkrankung "Mammakarzinom", begann vor ca. 20 Jahren ein dramatischer Wandel - weg von der radikalen Lokaltherapie mit kompletter Entfernung der Brust hin zur "brusterhaltenden Therapie" (BET).
Es werden heute die meisten der Brustkarzinome brusterhaltend operiert.

Operationsverfahren im Überblick:

  • an der Brust
    • Brusterhaltende Operation durch Tumorentfernung im Gesunden
    • Brusterhaltende Operation mit Lappenrekonstruktion innerhalb der Brust
    • Entfernung der Brust, wenn gewünscht gegebenenfalls mit einem Brustwiederaufbau durch Lappenplastiken oder Fremdmaterial. Dieser kann zeitgleich oder zweizeitig erfolgen.
       
  • in der Achsel
    • Wächterlymphknoten (Sentinel-Node-Biopsie) 
    • Entfernung der Achsellymphknoten
       

Wächterlymphknotenentfernung

Grundlagen
Bösartige Geschwülste haben die gefährliche Fähigkeit Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen an anderen Stellen im Körper zu bilden. Bei den meisten Geschwülsten sind diese Absiedlungen zunächst in den Lymphknoten lokalisiert. Deshalb werden meist die drainierenden örtlichen Lymphknoten entfernt und feingeweblich auf Absiedlungen untersucht. Die Entfernung der Lymphknoten ist letztendlich nur erforderlich, wenn Absiedlungen in den Lymphknoten vorhanden sind.

Andernfalls diente die Entfernung aller Lymphknoten lediglich dazu, die Aussage, dass keine Lymphknotenmetastasen vorhanden sind, treffen zu können. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass viele Geschwülste offensichtlich in ihrer Ausbreitung auf einen oder zumindest sehr wenige drainierende Lymphknoten (die sogenannten Wächterlymphknoten) beschränkt sind. Deshalb konnte bei verschiedenen Geschwülsten, insbesondere beim Brustkrebs sehr gut nachgewiesen werden, dass bei Einhaltung genauer Voraussetzungen die alleinige Wächterlymphknotenentfernung für Patientinnen ohne Absiedlungen in den Wächterlymphknoten ähnlich genau in der Aussage, aber geringer in der operationsbedingten Nebenwirkungsrate ist.

Der Wächterlymphknoten wird dabei durch zwei verschiedenen Verfahren dargestellt. Dabei wird vor der Operation um die Geschwulst eine mit sehr geringer Dosierung radioaktiv markierte Substanz, die sich in die drainierenden Lymphknoten ausbreitet, dort aber einige Zeit verbleibt (Technetium-markiertes Nanokolloid), eingespritzt. Während der Operation wird zusätzlich noch ein blauer Farbstoff verwendet, um die Wächterlymphknoten blau zu färben. Es kann dann über eine Sonde, die geringe radioaktive Konzentrationen aufspürt, der Wächterlymphknoten aufgesucht und gezielt entnommen werden.


Bestrahlung

Viele Patientinnen mit Brustkrebs benötigen zu der operativen Behandlung eine Bestrahlung. Diese kann die Brust, aber auch die Lymphknotenregionen oder andere Geschwulstabsiedlungen betreffen.
 

Medikamenötse Systemtherapie

Häufig ist zusätzlich zu der Behandlung der Brust eine den ganzen Körper betreffende Behandlung durch eine Chemotherapie, eine Hormontherapie oder zum Beispiel eine Antikörpertherapie empfehlenswert. Diese Behandlungen werden in enger Abstimmung mit den niedergelassenen Frauenärzten oder auch in der Klinik durchgeführt. Unter Analyse der vorliegenden Befunde wird dabei ein Behandlungskonzept als Empfehlung im interdisziplinären Tumorboard erstellt, das danach mit der Patientin und ihren Angehörigen im Detail besprochen wird.

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