Hochmoderne Handgelenksprothese ermöglicht Burghauser wieder ein Leben ohne Einschränkungen
Was war der Auslöser der jahrelangen Leidensgeschichte von Markus Bachmaier? Der 51-jährige Vertriebsmitarbeiter betrachtet nachdenklich die schmale Narbe an seinem linken Handgelenk, die an die Operation Anfang Dezember 2024 erinnert. „Ich vermute, das kommt von einem Sturz vor etwa 20 Jahren mit Bänderriss, der damals nicht richtig behandelt worden ist”, so Markus Bachmaier.
Vor vier Jahren hatte der Burghauser festgestellt, dass mit seinem linken Handgelenk etwas nicht stimmt. „Es hat plötzlich bei Bewegungen geknirscht”, erinnert sich der sportbegeisterte Burghauser. Im Laufe der Folgejahre verschlimmerten sich die Symptome immer mehr, sodass Markus Bachmeier seine linke Hand letztlich nur noch sehr eingeschränkt und unter Schmerzen nutzen konnte. „Ich habe in der Zeit ständig Schmerzmittel genommen, um überhaupt noch meine Arbeit machen zu können. An Sport war nicht zu denken.”
Als der Handchirurg des InnKlinikum, Dr. Thomas Urbanke, im August 2024 den Fall übernommen hatte, stellte er bei Markus Bachmaier eine massive Arthrose in dessen linker Handwurzel fest, die durchaus die Folge eines Sturzes sein könnte. Die Schädigung des Handgelenks war so weit fortgeschritten, dass eine zunächst angedachte Teilversteifung nicht mehr möglich war. „Um die Schmerzen des Patienten zu lindern, haben wir zunächst eine so genannte Denervierung durchgeführt, also eine Durchtrennung der Schmerznervenfasern”, erklärt Dr. Thomas Urbanke. Im nächsten Schritt stand der Spezialist vor der Frage, eine völlige Versteifung des Handgelenks durchzuführen oder eine neuartige Handgelenksprothese einzusetzen, die eine deutlich höhere Beweglichkeit des Handgelenks versprach. Es handelt sich um ein Verfahren, das eine hohe Expertise erfordert, die bei Dr. Urbanke vorhanden ist. „Neueste Studien bescheinigen der Handgelenksprothese eine hohe Haltbarkeit und gute Funktionalität. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit dem Patienten für diese Lösung entschieden”, erklärt Dr. Urbanke.
In einer rund dreistündigen Operation wurde dem 51-Jährigen im InnKlinikum durch die Handchirurgen Dr. Thomas Urbanke und Christoph Schmidt die Handgelenksprothese implantiert. „Im Gegensatz zu früheren Prothesenmodellen verfügt diese über eine sehr breite Verankerung. Sie sitzt äußerst fest mit einem sehr großen Schraubkonus an der Speiche und mit einem anderen am dritten Mittelknochen”, erklärt Dr. Urbanke. Die Gefahr einer Lockerung der Prothese, wie in älteren Modellen, sieht der Handspezialist hier nicht gegeben.
Nach der Operation folgte eine vierwöchige Phase der Ruhigstellung, um den Weichteilen die Gelegenheit zu geben, an die Prothese heranzuwachsen. Um die Funktionalität der Hand wieder zu stärken, schloss sich daran eine Rehabilitationsmaßnahme an.
Obwohl es bis zu einem halben Jahr dauern kann, bis die Prothese vollständig eingewachsen ist und ohne Einschränkungen funktioniert, ist Markus Bachmaier jetzt schon mehr als glücklich mit dem Ergebnis. Die Schmerzen sind nahezu verschwunden und die frühere Beweglichkeit zu einem großen Teil zurückgekehrt.
„In Zukunft wird Herr Bachmaier wieder viele Dinge mit seiner linken Hand machen können, die in den letzten Jahren nicht mehr möglich waren”, sagt Handchirurg Dr. Thomas Urbanke. Auch sportlich könne sich der Burghauser wieder nach Herzenslust betätigen, egal ob Radfahren, Fußball oder Ballsportarten. „Ich empfehle nur keine 200 Kilo-Hanteln zu stemmen”, so Dr. Urbanke. Das hatte Markus Bachmaier aber ohnehin nicht vor, wie er augenzwinkernd verrät.
Sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Operation: (v.li.) Prof. Dr. Christian Pfeifer (Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie am InnKlinikum), Patient Markus Bachmaier, Dr. Thomas Urbanke (Sektionsleiter der Handchirurgie) und Christoph Schmidt (Oberarzt). Foto: Schmitzer/InnKlinikum