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Infos aus den Kliniken

Gemeinsame Initiative gegen den Ärztemangel

Mit einem Zusammenschluss der Weiterbildungsverbünde Altötting und Mühldorf will das InnKlinikum im Schulterschluss mit Haus- und Fachärzten junge Kollegen frühzeitig für den ländlichen Raum gewinnen, denn Haus- und Facharztstellen bleiben in den Landkreisen Altötting und Mühldorf immer häufiger unbesetzt.

Altötting, 28.06.2023 – Wie stellen wir die ärztliche Versorgung in der Region auch in Zukunft sicher? Das war das übergeordnete Motto der Auftaktveranstaltung des neuen Weiterbildungsverbundes Allgemeinmedizin Altötting und Mühldorf, die kürzlich im InnKlinikum Altötting stattgefunden hat.

Auf der Veranstaltung informierten sich rund 45 Haus- und Fachärzte sowie Klinikärzte über das Konzept „Weiterbildungsverbund“. Die Idee dahinter: Indem Krankenhäuser und Niedergelassene eng zusammenarbeiten, werden beste Voraussetzungen für junge Mediziner geschaffen, damit sich diese auf die ländliche Region einlassen und hier künftig die medizinische Versorgung sicherstellen. Bislang gibt es bayernweit 76 solcher Verbünde.

Dass bei diesem Thema Handlungsbedarf besteht, zeigen die aktuellen Zahlen: Im Landkreis Mühldorf sind derzeit etwa 15 hausärztliche Stellen unbesetzt und auch im Landkreis Altötting wird es zunehmend schwierig, offene Hausarztsitze neu zu besetzen. Hausärzte in der Region werden immer älter und finden keinen Nachfolger.

Um medizinischen Nachwuchs für ländliche Gebiete zu begeistern, müsse die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für junge Ärzte möglichst attraktiv sein, betonte Prof. Dr. Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung an der TU München, in seinem Vortrag zum studentischen Ausbildungsprogramm „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“. Den Weiterbildungsverbund Altötting und Mühldorf bezeichnete Schneider als „hochattraktiv“.

Von dem jetzigen Zusammenschluss der beiden Verbünde Altötting und Mühldorf profitieren künftige Landärzte insbesondere durch das erweiterte Angebot an Fachgebieten sowie der Organisationsstruktur: „In unserem Verbund können wir nun eine umfassende, standortübergreifende Weiterbildung mit einer breiten Palette an stationären Fachgebieten sowie haus- und fachärztlichen Ausbildungspraxen anbieten“, erklärt Dr. Matthias Pfersdorff, Weiterbildungskoordinator am InnKlinikum Altötting. Auch in Sachen Betreuung und Didaktik punktet der Verbund: „Junge Mediziner werden bei uns während der gesamten Weiterbildungszeit intensiv begleitet, zudem bieten wir eine ganze Reihe an Fortbildungen, die sich eng an dem orientieren, was Ärzte auch später in der hausärztlichen Praxis brauchen“, verdeutlicht Pfersdorff.

Dem schloss sich Peter Wapler, Hausarzt in Mühldorf, an. Der Allgemeinmediziner warb im Rahmen der Veranstaltung bei niedergelassenen Kollegen dafür, sich auf die Weiterbildung einzulassen und damit zu helfen, medizinischen Nachwuchs für die Landkreise zu gewinnen. Angesichts der bereits jetzt hohen Zahl unbesetzter Hausarztstellen sagte Wapler: „Die Region muss sich attraktiv aufstellen, dass viele Studierende zu uns kommen“. Der Weiterbildungsverbund Altötting und Mühldorf schaffe hierfür beste Voraussetzungen.

Setzen sich gemeinsam für eine starke ärztliche Versorgung in den Landkreisen ein: Thomas Ewald, Vorstandsvorsitzender des InnKlinikum, Dr. Matthias Pfersdorff, Weiterbildungskoordinator am InnKlinikum Altötting, Ilse Preisinger-Sontag, stellv. Landrätin Mühldorf, Prof. Dr. Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung an der TU München, Peter Wapler, Hausarzt in Mühldorf, Dr. Stephan von Clarmann, Weiterbildungskoordinator InnKlinikum Mühldorf, Erwin Schneider, Landrat Altötting sowie die Reischacher Hausärzte Dr. Thomas Kuhn und Jonas Bolkart. (Foto: Jung-Plank/InnKlinikum)